The Prague Post - "Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe

EUR -
AED 4.219139
AFN 82.403092
ALL 98.729742
AMD 448.134607
ANG 2.070253
AOA 1053.91474
ARS 1254.970392
AUD 1.795401
AWG 2.067623
AZN 1.955086
BAM 1.955399
BBD 2.319124
BDT 139.561364
BGN 1.955517
BHD 0.4329
BIF 3415.399205
BMD 1.148679
BND 1.502013
BOB 7.936957
BRL 6.660499
BSD 1.148664
BTN 97.795974
BWP 15.691917
BYN 3.755929
BYR 22514.114397
BZD 2.307227
CAD 1.590444
CDF 3304.749956
CHF 0.931918
CLF 0.028752
CLP 1103.317632
CNY 8.387982
CNH 8.403399
COP 4915.394026
CRC 577.481508
CUC 1.148679
CUP 30.440002
CVE 110.24238
CZK 25.072245
DJF 204.52735
DKK 7.465474
DOP 68.615921
DZD 151.542932
EGP 58.587475
ERN 17.23019
ETB 153.246751
FJD 2.586021
FKP 0.858412
GBP 0.858844
GEL 3.153125
GGP 0.858412
GHS 17.744274
GIP 0.858412
GMD 82.139786
GNF 9944.959424
GTQ 8.848184
GYD 240.957972
HKD 8.911064
HNL 29.77689
HRK 7.530395
HTG 150.239173
HUF 409.314634
IDR 19346.458909
ILS 4.27133
IMP 0.858412
INR 97.866845
IQD 1504.691257
IRR 48388.115317
ISK 144.894544
JEP 0.858412
JMD 182.052645
JOD 0.81476
JPY 161.087372
KES 149.040759
KGS 99.791537
KHR 4598.816169
KMF 497.958243
KPW 1033.880648
KRW 1636.787929
KWD 0.351162
KYD 0.957154
KZT 595.697771
LAK 24802.399424
LBP 102910.508687
LKR 344.469319
LRD 229.710868
LSL 21.411107
LTL 3.391752
LVL 0.694825
LYD 6.242719
MAD 10.587228
MDL 19.64714
MGA 5106.640987
MKD 61.485085
MMK 2411.701328
MNT 4066.241766
MOP 9.177217
MRU 45.507662
MUR 51.128109
MVR 17.684027
MWK 1991.708666
MXN 22.577579
MYR 5.044427
MZN 73.406341
NAD 21.411107
NGN 1842.400951
NIO 42.271326
NOK 11.892386
NPR 156.482892
NZD 1.915084
OMR 0.442265
PAB 1.148494
PEN 4.257027
PGK 4.752025
PHP 65.020421
PKR 322.416044
PLN 4.279983
PYG 9195.113283
QAR 4.187141
RON 4.976886
RSD 117.215949
RUB 93.42041
RWF 1654.860444
SAR 4.30866
SBD 9.564782
SCR 16.3455
SDG 689.762882
SEK 10.916686
SGD 1.502139
SHP 0.902682
SLE 26.161236
SLL 24087.212054
SOS 656.465302
SRD 42.673568
STD 23775.342459
SVC 10.049938
SYP 14935.071967
SZL 21.39461
THB 38.181525
TJS 12.23279
TMT 4.020378
TND 3.401002
TOP 2.690322
TRY 43.94882
TTD 7.801399
TWD 37.33784
TZS 3084.203974
UAH 47.767199
UGX 4204.137366
USD 1.148679
UYU 48.500048
UZS 14827.957496
VES 92.880635
VND 29848.431766
VUV 138.277951
WST 3.20172
XAF 655.788186
XAG 0.035177
XAU 0.000332
XCD 3.104363
XDR 0.815516
XOF 655.822434
XPF 119.331742
YER 281.713476
ZAR 21.386345
ZMK 10339.514707
ZMW 32.705581
ZWL 369.874268
  • SDAX

    -101.2100

    15006.7

    -0.67%

  • Goldpreis

    29.8000

    3455.1

    +0.86%

  • TecDAX

    -22.6500

    3390.2

    -0.67%

  • MDAX

    -59.8000

    27088.62

    -0.22%

  • Euro STOXX 50

    -16.7300

    4918.61

    -0.34%

  • DAX

    -106.3300

    21099.53

    -0.5%

  • EUR/USD

    -0.0046

    1.1468

    -0.4%

"Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe
"Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

"Recht auf selbstbestimmtes Sterben": Bundestag debattiert Regelung zur Sterbehilfe

Der Bundestag hat einen neuen Anlauf zur gesetzlichen Regelung der Sterbehilfe genommen. Die Abgeordneten debattierten am Freitag in erster Lesung mehrere Anträge, die dem assistierten Suizid einen rechtlichen Rahmen geben sollten. Nötig ist die Neufassung, weil das Bundesverfassungsgericht vor zwei Jahren die damalige Regelung gekippt hat. Das neue Gesetz soll sicherstellen, dass das von Karlsruhe formulierte Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben gewahrt bleibt.

Textgröße:

Die von drei Abgeordnetengruppen fraktionsübergreifend ausgearbeiteten Anträge weisen inhaltliche Überschneidungen auf. Sie unterscheiden sich aber in der Frage, wie hoch die Hürden sind, die Sterbewillige für den Zugang zu Sterbehilfe überwinden müssen. Unterschiedliche Vorstellungen gibt es auch in der Frage, ob gewerbsmäßige Sterbehilfe grundsätzlich strafbar bleiben soll. Eine Entscheidung des Bundestags wird für Herbst erwartet.

Bei der Neuregelung müsse es darum gehen, das Recht auf selbstbestimmtes Sterben mit einem "Schutzkonzept" zu flankieren, sagte die SPD-Gesundheitsexpertin Heike Baehrens. "Suizid muss die seltene Ausnahme bleiben", sagte sie. "Er ist keine Alternative bei sozialen Nöten, Existenzsorgen oder Einsamkeit." Allerdings müsse es Sterbewilligen "in der letzten Phase der Krankheit" möglich sein, Zugang zu Sterbehilfe zu bekommen.

Baehrens unterstützt einen Antrag, der von rund 85 weiteren Abgeordneten mitgetragen wird. Dem Entwurf zufolge soll die "geschäftsmäßige Förderung der Selbsttötung" grundsätzlich strafbar sein. Nicht rechtswidrig soll demnach die geschäftsmäßige Suizidbeihilfe dann sein, wenn der suizidwillige Mensch "volljährig und einsichtsfähig" ist, sich mindestens zweimal von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie hat untersuchen lassen und mindestens ein ergebnisoffenes Beratungsgespräch absolviert hat.

Eine liberalere Regelung strebt eine Gruppe um die Grünen-Politikerinnen Renate Künast und Katja Keul an. Demnach sollen Ärzte ein Medikament für den Suizid verschreiben können, wenn sich Sterbewillige in einer medizinischen Notlage befinden, die mit schweren Leiden, insbesondere starken Schmerzen, verbunden ist. Es muss dem Entwurf zufolge aber aus ärztlicher Sicht feststehen, "dass es sich um einen absehbar nicht mehr veränderlichen Sterbewunsch handelt".

In der Debatte um die Neuregelung gehe es um die Frage, "wie wollen wir in diesem Land das Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben schützen", sagte der Grünen-Abgeordnete Lukas Benner im Bundestag. "Das Strafrecht ist der gänzlich falsche Ort, diese Autonomie zu gewährleisten." Der Antrag dieser Gruppe wird bislang von rund 45 Abgeordneten unterstützt.

Ein weiterer Gesetzesantrag legt die Betonung auf eine Regelung, die das vom Verfassungsgericht formulierte Recht auf einen selbstbestimmten Tod legislativ absichert. Der Antrag sieht eine Regelung außerhalb des Strafrechtes vor und soll klarstellen, "dass die Hilfe zur Selbsttötung straffrei möglich ist". Er wird von rund 70 Abgeordneten unterstützt.

Konkret ist der Aufbau eines Netzes von staatlich anerkannten Beratungsstellen geplant, die Sterbewillige ergebnisoffen aufklären. Ärztinnen und Ärzten soll es frühestens zehn Tage nach einer solchen Beratung erlaubt sein, Medikamente zur Selbsttötung zu verschreiben

"Es ist doch geradezu widersinnig und unmenschlich, dass wir Menschen in unserem Land, die ihr Leben selbstbestimmt beenden möchten, keinen Zugang zu den geeignetsten Medikamenten zur Selbsttötung ermöglichen", sagte die FDP-Abgeordnete Katrin Helling-Plahr in der Debatte. Strafen für Sterbehilfe seien abzulehnen: "Es wird sich sonst kaum jemand mehr trauen zu helfen."

Eine grundsätzliche Ablehnung jeder Form von Sterbehilfe formulierte in der Debatte die AfD-Abgeordnete Beatrix von Storch. "Es geht um die Fundamente unseres christlich-abendländischen Menschenbilds", sagte sie. "Jeder Suizid ist eine menschliche und soziale Katastrophe."

Der Bundestag will in dieser Frage ohne Fraktionszwang entscheiden. Das Bundesverfassungsgericht hatte Anfang 2020 das bis dahin geltende Verbot der Sterbehilfe gekippt. Seit dem Urteil ist die Sterbehilfe wieder straffrei und ohne jede staatliche Regelung möglich.

P.Benes--TPP