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Als schon alles verloren schien, gelang Alexander Zverev doch noch die kaum für möglich gehaltene Wende. Tallon Griekspoor aus den Niederlanden schlug bereits zum Matchgewinn auf, da witterte der Lokalmatador nach einigen geglückten Schlägen noch einmal seine Chance - und riss ein bereits verloren geglaubtes Viertelfinale aus dem Feuer: Nach einem 6:7 (6:8), 7:6 (7:3), 6:4 steht der Weltranglistendritte damit beim ATP-Turnier in München in der Runde der letzten vier. Dort wartet entweder der Ungar Fabian Marozsan oder Zizou Bergs aus Belgien.
Das Publikum auf dem Centre Court des MTTC Iphitos erlebte einen Zverev mit zwei Gesichtern. Der Hamburger war bis zum 4:5 im zweiten Satz teilweise von der Rolle, produzierte vor allem mit der Vorhand zahlreiche Fehler, wirkte zudem uninspiriert, fast lustlos. Dann gelang ihm das Rebreak, auch der Zwischenruf eines Zuschauers ("Hau ab, du scheiß Frauenschläger") kurz darauf schien ihn zusätzlich zu motivieren. Zverev kämpfte, riss nun auch das Publikum mit. Nach zähen 3:14 Stunden nutzte er seinen vierten Matchball.
Für Zverev ist es nach den Australian Open, wo er im Endspiel glatt gegen den derzeit wegen Dopings gesperrten Weltranglistenersten Jannik Sinner verlor, erst die zweite Teilnahme an einem Halbfinale in diesem Jahr. Vor den BMW Open war er bei seinen sechs Turnierteilnahmen jeweils spätestens im Viertelfinale gescheitert. Erstmals seit dem Grand Slam von Melbourne gelang ihm nun ein dritter Sieg in Serie - trotz einer lange Zeit sehr schwachen und insgesamt nicht sehr überzeugenden Leistung.
Gegen Griekspoor, auf Platz 37 der Weltrangliste geführt, vermittelte Zverev zunächst zu keiner Zeit die Zuversicht, die er zuvor ausgestrahlt hatte. Nur selten konnte er den wuseligen Niederländer unter Druck setzen, vor allem mit seiner Vorhand unterliefen ihm immer wieder leichte Fehler, mehrfach blickte er deshalb ratlos in seine Box zu Vater und Trainer Zverev Senior und Bruder Mischa.
Dass er im Match blieb, hatte Zverev nicht zuletzt Griekspoor zu verdanken, dem ebenfalls viele Schläge misslangen - vor allem, als er im zweiten Satz die Gelegenheit besaß, mit eigenem Aufschlag zu gewinnen. Die deutsche Nummer eins dagegen war nach einigen gelungenen Schlägen und dem Zwischenruf mit einem Mal wie verwandelt. Zverev spielte nicht besser - nutzte aber seine Chance zum entscheidenden Break zum 4:3 im dritten Satz.
I.Mala--TPP